P   R   O   B   L   E   M   P   F   E   R   D   E


 

"Gewalt beginnt,
wo Wissen endet."

 

Vorweg sei gesagt, dass ich das Wort "Problempferd" nicht mag. Es erweckt den Eindruck, als sei das Pferd das Problem.

Kein Pferd jedoch, welches ohne Kontakt zum Menschen leben darf, wird jemals ein Problempferd sein. Es ist auffällig, dass Probleme erst ab dem Tag entstehen, an dem der Mensch in das Leben eines Pferdes tritt. Das sollte uns nachdenklich stimmen.


Menschen sind raubtierähnliche Lebewesen. Unsere Motorik und unser Körperbau ist dem eines Flucht- und Beutetieres, wie es das Pferd nun einmal ist, geradezu gegensätzlich. Von Natur aus sind Menschen und Pferde nicht wie füreinander geschaffen. Wenn wir dann doch in Harmonie miteinander leben, ist es das Ergebnis eines langjährigen Trainings, durch welches wir dem Pferd bewiesen haben, dass von uns keine Gefahr ausgeht.


Sich in die Lage eines Pferdes zu versetzen, - zu wissen, wie seine Sinnesorgane Reize wahrnehmen, wie es lernt und seine Umwelt beurteilt - und sich dementsprechend zu verhalten, kann viele Probleme lösen oder bestenfalls gar nicht erst entstehen lassen.


Phobische und traumatisierte Pferde benötigen häufig viel Zeit, um ihre unerwünschten Verhaltensweisen ablegen zu können. Je nach Schweregrad des negativen Erlebnisses können korrigierende Trainings über Wochen oder auch über Monate notwendig sein.


Wie schnell eine Verbesserung im Verhalten erarbeitet werden kann, hängt von zahlreichen Faktoren ab:


--- von der nervlichen Konstitution des Pferdes,

--- von der Antwort auf die Frage "Inwiefern können es Umfeld und Tagesablauf leisten, den Trainingsplan zu  unterstützen und wo stößt man an räumliche, persönliche oder auch finanzielle Grenzen?",

--- von der Bereitschaft der Besitzer/Eigentümer/Pfleger etc., in Abwesenheit des Trainers konsequent an der Zielerreichung zu arbeiten und diesem rechtzeitig unerwünschte Entwicklungen aufzuzeigen,

--- vom grundsätzlichen Verständnis auf Seiten der Besitzer/Eigentümer/Pfleger etc. für die Situation des Pferdes und seine Bedürfnisse


Beispielhaft seien Probleme genannt, zu denen ich regelmäßig gerufen werde:


Das Pferd

--- reißt sich während des Führens los und läuft davon

--- neigt zum Durchgehen und wird "kopflos", sobald es sich erschreckt

--- beginnt zu steigen (unter dem Sattel oder an der Hand), wenn man sich mit ihm vom Hof entfernen möchte

--- schlägt gezielt nach Menschen, wenn man die Hufe auskratzen möchte

--- steigt, beißt und schlägt, wenn man die Box betreten möchte

--- buckelt massiv unter dem Reiter und hat schon mehrere Menschen abgeworfen

--- leidet unter starkem Sattelzwang, tritt und beißt während des Gurtens

--- reagiert panisch beim Anblick eines offenen Pferdeanhängers und ist nicht verladbar

--- reagiert panisch, wenn man es von der Herde trennt und z.B. in eine Stallgasse mit leeren Boxen stellt

--- u.a.

 

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