P   H   I   L   O   S   O   P   H   I   E


 

"Wenn wir Pferde schon zwingen, mit uns zusammen zu leben,

dann ist es unsere Pflicht, FAIR mit ihnen umzugehen."

 

Im ersten Gespräch mit den Pferdebesitzern begegnet mir häufig der Satz "Mein Pferd ist stur" oder "Mein Pferd stellt sich nur an". Im laufenden Training müssen die Besitzer diese Haltung jedoch regelmäßig revidieren.

Die Wurzeln für ungebetenes Verhalten des Pferdes liegen nahezu immer in der Kommunikation zwischen ihm und dem Menschen. Eine Begegnung zweier verschiedener Sprachen - die eines Flucht- und jene eines Raubtieres. Tatsächlich stehen unsere Gesten und anatomischen Voraussetzungen jenen eines Raubtieres sehr nahe. Nur derjenige, der gelernt hat, die KÖRPERsprache seines Pferdes korrekt zu deuten und seine eigene Körpersprache diesem anzupassen, kann Probleme pferdegerecht angehen und lösen.

Der Begriff des "Pferdeflüsterns" hat sich in diesem Zusammenhang über die Medien sehr schnell und nachhaltig verbreitet. Jeder seriöse Pferdetrainer jedoch wird mir zustimmen, dass unsere tägliche Arbeit mit "Pferdeflüsterei" nichts gemein hat.


Welche Signale sendet das Pferd aus und wie werden diese vom Menschen wahrgenommen oder beantwortet?

Signale sind Kommunikation und Kommunikation ist Training. Wenn ich mein Pferd erfolgreich trainieren möchte - mit "Training" ist jede kleinste Situation im Alltag gemeint -, dann muss ich seine Signale richtig interpretieren. Und genau hierin besteht das Grundproblem im täglichen Umgang von Menschen mit ihren Pferden.


Meine Trainingsphilosophie basiert auf zwei Schwerpunkten: korrekte Interpretation der vom Pferd ausgehenden Signale sowie ein möglichst gewaltfreier Umgang mit dem Tier. "Möglichst gewaltfrei" bedeutet in meinem Training eine genaue Dosierung des anzuwendenden Druckes - stets angepasst auf die jeweilige Situation. Vorrangig ist IMMER die Sicherheit aller Beteiligten. Dies erfordert einen konsequenten Umgang sowohl mit dem Menschen als auch mit dem Tier. Wenn wir Pferde in ihrer Herde beobachten, sehen wir häufig eine sehr klare Sprache, die immer Konsequenzen hat, demnach äußerst effektiv, aber nicht immer gewaltfrei ist.


Wenn wir erfolgreich mit Pferden arbeiten wollen, geht das nicht, ohne ihnen Grenzen aufzuzeigen. Abhängig von Erziehungsstand und Charakter des Pferdes müssen diese Grenzen manchmal mehr, manchmal weniger deutlich abgesteckt werden.

Das Pferd ist dabei immer auch TEAMPARTNER, der in allen zu meisternden Situationen ein Mitspracherecht hat. Dies bedeutet nicht, ihm einen Großteil der Entscheidungen zu überlassen.

Aber es bedeutet zuzuhören, kompromissbereit zu sein, sich in die Rolle des Pferdes zu versetzen und auf freundschaftlicher Basis ein positives Ergebnis zu erarbeiten.

 

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